Wenn die Familie mit Kindern, deren Eltern berufstätig sind, die Miete nicht bezahlen kann, ist das hierzulande ungerecht. Wenn ein CEO eine verheerende Fehlentscheidung trifft und dafür Millionenboni einkassiert, ist es hierzulande ungerecht.
Wenn Tiere in Massentierhaltung leben, keinen Platz für sich haben, in den eigenen Ausscheidungen laufen, dann geht es keineswegs gerecht zu.
Wenn der Regenwald abgeholzt bzw. gezielt abgebrannt wird, um Plantagen zu schaffen, dann werden den Tieren der Lebensraum entzogen. Und unser Klima verliert wichtige CO2-Speicher und Sauerstoffhersteller: die Bäume. Für die Tiere und zukünftige Generationen ist dies nicht gerecht.
Gerechtigkeit ist das Grundprinzip des menschlichen Zusammenlebens. Es bestimmt zunächst, welche Rechte die Menschen haben. Sie können es anstelle der Freundlichkeit oder Großzügigkeit fordern, die zum Beispiel nur verlangt werden kann. Kern des Gerechtigkeitsempfindens ist der Gedanke, alle Menschen gleich zu behandeln, wie es die moderne Verfassung vorschreibt.
Die ersten 20 Artikel des Grundgesetzes beziehen sich auf Grundrechte und Menschenrechte. Die erste ist die Idee der Gleichheit, alle sind vor dem Gesetz gleich und Männer und Frauen sind gleich. Wir sind uns alle einig, dass wir uns gegenseitig schulden.
Dann sollte soziale Gerechtigkeit regeln, wie Chancen, Ressourcen, Güter und Lasten unter den Mitgliedern der Gesellschaft verteilt werden. Keine Gruppe wird aufgrund dieser Verteilung benachteiligt, ihren eigenen Lebensplan zu verwirklichen, und keine Gruppe kann ihren eigenen Lebensplan auf Kosten einer anderen Gruppe verwirklichen.
Heute ist Tag der Gerechtigkeit. Heute fordern wir Gerechtigkeit für Mensch, Tier, Umwelt, für alle.