Im Landkreis Lörrach fanden bereits einige Streiks von Erzieher*innen und sozial Arbeiter*innen statt, damit ihr Anliegen in den aktuellen Tarifverhandlungen Gehör findet. Die Jusos im Kreisverband Lörrach solidarisieren sich mit allen betroffenen und kämpfen mit ihnen, für das, was ihnen zusteht.

„Für eine gerechte und solidarische Gesellschaft ist die Gleichstellung aller Geschlechter ein MUSS! Die Ungleichbehandlung und Bezahlung von Frauen in unserer Gesellschaft ist leider immer noch Realität. Alle Versprechen und öffentliche Bekundungen unserer modernen Gesellschaft haben nicht dazu geführt, dass Frauen für die gleiche Arbeit das gleiche Geld bekommen. Dies ist ein gesellschaftlicher Skandal, der dringend beseitigt werden muss!“, so Maria-Magdalena Wild, Kreisvorsitzende der Jusos Lörrach. Also kann von Geschlechtergerechtigkeit noch keine Rede sein: Zwar steigt die Rate der berufstätigen Frauen kontinuierlich an, jedoch arbeiten sie deutlich häufiger als Männer in atypischen und zum Teil prekären Arbeitsverhältnissen.

Ihre Erwerbsbiografien sind häufiger von Unterbrechungen gezeichnet, was nicht zuletzt der Grund für die steigende Altersarmut von Frauen ist. Daher gilt es geschlechtertypische Barrieren in der Arbeitswelt abzubauen. Aus diesem Grund benötigen wir ebenso dringend eine Aufwertung der sozialen Berufe, die überwiegend von Frauen ausgeführt werden. Die reine Reduzierung auf den Zusammenhang von Produktivität und Vergütungssystemen bringt uns hier nicht weiter.

„Patriarchale Argumentationsmuster, die dem weiblichen Geschlecht weniger Fähigkeiten zusprechen, lehnen wir entschieden ab. Es sind dieselben Stimmen, die in der Diskussion unterschlagen, dass auch heute noch ein Großteil der reproduktiven (unbezahlten) Arbeit von Frauen geleistet wird.“, so Christina Wiese, stellvertretende Juso-Kreisvorsitzende.

Zusätzlich wurde in den letzten Jahren private Fürsorgearbeit ausgelagert, und doch waren es wieder Frauen, die diese Arbeit übernahmen, oft schlecht bezahlt unter schlechten Arbeitsbedingungen. Doch dass wir füreinander Sorgen ist systemrelevant und darf nicht zur Armutsfalle werden!

Isabell Ferrarotto, stellvertretende Juso-Kreisvorsitzende, ergänzt: „Es ist für uns keine Gleichberechtigung, wenn die unbezahlte Arbeit von Frauen zuhause durch schlecht bezahlte Arbeit in Berufe ersetzt wird. Wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der wir Fürsorgearbeit gerecht aufteilen und jeder ein gutes Leben führen kann!“

Als feministische Bewegung sind wir stark, widerständig und haben einen langen Atem.
Viele Generationen vor uns haben Erfolge für mehr Gleichberechtigung erzielt. Sie fielen nie vom Himmel: jeder einzelne Erfolg wurde kollektiv erkämpft.