Wie Grundlagenforschung Leben verbessern kann, zeigen Forschende am Institut für Intelligent Machine-Brain Interfacing Technology (IMBIT) den SPD-Landtagsabgeordneten Gabi Rolland und Jonas Hoffmann bei deren Besuch in Freiburg.

Fachbereiche übergreifend wird am IMBIT an Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine geforscht. Untersucht wird, wie das Gehirn funktioniert und wie es mit Technik zusammenwirken kann. Im Ergebnis soll die Forschung Menschen helfen, den Alltag besser zu bewältigen.

Um neurologische Erkrankungen, wie etwa Schlaganfälle oder Epilepsie, besser behandeln zu können, werden Impulse im Gehirn untersucht, ein- und ausgelesen. Ein anderer Forschungsbereich widmet sich der Medizintechnik und stellt kleinste Sonden her. Die sind Grundlage für die Entwicklung von Robotern und Prothesen, die mithilfe Künstlicher Intelligenz bewegungseingeschränkten Menschen mehr Autonomie ermöglichen. Auch der Einfluss virtueller Realitäten auf das Gehirn ist Gegenstand von Untersuchungen am IMBIT.

Wie überall beschäftigt auch die Forschenden in Freiburg die aktuelle Debatte um Energie. So wird einerseits erforscht, wie Hardware so energieeffizient arbeiten kann wie unser Gehirn. Andererseits besteht die Sorge, dass durch Energieknappheit die Forschung stark zurückgeworfen werden könnte, unter anderem dadurch, dass teures Forschungsequipment nicht einfach aus und wieder eingeschaltet werden kann, ohne einen Einfluss auf die Qualität und Reproduzierbarkeit der Experimente zu nehmen. Auch die Kosten für die Wiederinbetriebnahme müssten im Blick behalten werden.

Gabi Rolland, hochschulpolitische Sprecherin der SPD im Landtag signalisiert: „Das IMBIT betreibt Spitzenforschung vor unserer Haustür. Das Land ist gut beraten, wenn es solche regionalen Leuchttürme der Exzellenz weiter intensiv fördert. Forschungsbereiche der Universitäten benötigen oft viel Energie. Dort werden aber Lösungen für morgen entwickelt. Deshalb müssen sie bei Fragen der Energieversorgung gesondert betrachtet werden. Ich erwarte von der Landesregierung, dass sie nicht nur abwartet, sondern das Thema Energieversorgung in den Haushaltsberatungen dezidiert behandelt.“ Jonas Hoffmann, SPD-Sprecher für Digitales Leben ergänzt: „Es ist wichtig, dass so sensible Forschung wie die zu Künstlicher Intelligenz nicht nur in den USA und China stattfinden. Forschung zum Zusammenspiel von Mensch und Maschine, dem Aus- und Einlesen von Gehirnimpulsen – eventuell sogar zu Manipulationen im Gehirn, die Einschränkungen verringern sollen – müssen auch in Europa stattfinden. Nur so können wir solche Entwicklungen mit unseren europäischen Werten mitprägen und Missbrauch, zum Beispiel wenn es um Privatsphäre geht, verhindern. Digitale und technische Möglichkeiten sollten erforscht und entwickelt werden – aber der Mensch muss im Mittelpunkt stehen.“